Inhalt

Geschichte


Geschichtliches

Hönnersum ist seit 1974 ein Gemeindeteil der Gemeinde Harsum im Landkreis Hildesheim. Der Ort liegt sechs Kilometer nordöstlich von Hildesheim und hat heute etwa 650 Einwohner.

Urkundlich erwähnt wird Hönnersum erstmals 1282, das Johannisstift zu Hildesheim besaß damals zehn Morgen Land in Hönnersum. 1290 wird die Mühle als Lehen des Domkapitels erwähnt. Im Jahre 1380 erscheint der Ort unter dem Namen Honersem. Tatsächlich aber ist die Entstehungszeit Hönnersums deutlich früher anzusetzen, da es in Hönnersum eine Kapelle gegeben hat, die in Urkunden als sehr alt bezeichnet wird und nach dem Heiligen Oswald, einem angelsächsischen König und Missionar benannt war. Seit dem frühen Mittelalter gehörte Hönnersum zur Dompropstei Hildesheims.

Das Wappen des Ortes ist geprägt durch seine kirchlichen Traditionen. Es ist längs in zwei Teile geteilt und zeigt auf der linken Hälfte das Gemmenkreuz des Heiligen Bernwards von Hildesheims, der Begründer des Bistums war und Patron der heutigen Dorfkirche ist. Die rechte Seite zeigt ein quergespanntes Band auf goldenem Grund, das von einem silbernen Gitter durchzogen ist. Dieses sind die Wappenzeichen der Freiherren von Landsberg. Ein Landsberg war zu Beginn des 18. Jahrhundert Domdechant zu Hildesheim und Archediakon in Borsum. Damit unterstand ihm auch Hönnersum. Er schenkte der St. Oswaldkapelle zu Hönnersum im Jahre 1720 einen silbervergoldeten Kelch, in dessen Fuß sein Familienwappen eingraviert war. Dieser Kelch befindet sich noch heute im Besitz der Kirchengemeinde St. Bernward in Hönnersum.


Historische Baulichkeiten

St.-Bernward Kirche

Zu finden: Heinrich-Aue-Straße

Die katholische Kirche von Hönnersum wurde 1866 dem Heiligen Bernward (960 bis1022) und dem Heiligen Oswald (604 bis 642) geweiht. Letzterer war schon Patron der ersten Kapelle Hönnersums gewesen. Sie hatte ihren Standort in unmittelbarer Nähe der St.-Bernward-Kirche gehabt und wurde vor dem Bau der Kirche abgetragen.

Die St.-Bernward-Kirche ist ein dreischiffiger gotischer Bau mit einem Westturm nach dem Entwurf des Kölner Baumeisters Vincenz Statz.

Besonders sehenswert sind das Triumphkreuz über dem Altar, sowie die beiden Gemälde im Altarraum. Das Gemälde an der südlichen Wand zeigt Szenen aus dem Leben und Wirken des Bischof Bernwards, während im Bild an der Nordseite der sterbende Bernward im Kreise seiner Wegbegleiter (Tammo, Benno, Bischof Eckehard von Holstein und Thangmar, der Lehrer Bernwards, sowie einige Mönche und zwei Ordensschwestern) und Gläubigen dargestellt ist.

Wenige Tage vor Weihnachten wird in der Hönnersumer Kirche eine Weihnachtskrippe mit Krippenlandschaft aufgestellt. Sie wird erst am 2. Februar, dem letzten kirchlichen Festtag der Weihnachtszeit Maria Lichtmess wieder abgebaut. Sie ist das Werk des Hönnersumer Künstlers Bernhard Deister.

Geöffnet ist die Kirche täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Altes Schulgebäude

Zu finden: Oswaldplatz

Ein eigenes Schulgebäude erhielten die Hönnersumer erst im Jahre 1815. Zuvor hatten die Hönnersumer Kinder die 2,5 Kilometer entfernte Schule in Borsum besuchen müssen. Im zum großen Teil durch Eigenarbeit der Hönnersumer Bürger neben der St. Oswald-Kapelle errichteten Fachwerkhaus wurden die Dorfkinder zunächst in einem Klassenraum unterrichtet, außerdem war unter dem Dach des Schulhauses Platz für eine Lehrerwohnung, einen kleinen Stall und eine winzige Scheune. In den Balken über der Tür wurde folgender noch heute zu lesender Spruch eingeschnitzt:

Nichts anders wirst du ernten,
als was du ausgestreut,
und nichts hängt mehr zusammen,
als Zeit und Ewigkeit.

Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde eine weitere Lehrerstelle bewilligt und die Schule um einen weiteren Klassenraum erweitert. Seit der Auflösung der Hönnersumer Schule am 8. Januar 1974 gehen die Hönnersumer Grundschüler wieder in Borsum zur Schule, die älteren Schüler besuchen die Schulen im Landkreis oder in Hildesheim.

Alte Trasse der Peiner Kreisbahn

Zu finden: Richtung Bavenstedt

Im vergangenen Jahrhundert lag Hönnersum an der Strecke der Peiner Kreiseisenbahn. Wenn man vom Rodelberg aus Richtung Bavenstedt schaut, kann man den bogenförmigen Verlauf der Strecke noch gut erkennen, ebenso den Verlauf der Trasse neben dem Rodelberg. Das Getreidesilo in der Nähe der Straße Unter den Pappeln, das heute als Wohnhaus genutzt wird, hatte an seiner nördlichen Seite einen Gleisanschluß. Im weiteren Verlauf führte die Trasse weiter über Machtsum und andere Dörfer bis Hämelerwald.

Seit der Schließung der Bahnstrecke im Jahre 1964 verfügt Hönnersum nur noch über eine Busverbindung Richtung Hildesheim bzw. Richtung Soßmar mit der Linie 25 des Regionalverkehrs Hildesheim.